Samstag, 24. November 2012

Letzten Freitag wurden wir früher aus der Schule geholt, damit wir "direkt nach Hause" fahren konnten um fertig zu packen und dann ins Auto zu steigen. Erst mal hat meine Gastmutter sich natürlich verspätet, dann musste sie noch eine geschlagene dreiviertel Stunde einkaufen gehen und dann haben wir doch alle noch ein einhalb Stunden gebaucht, um startklar zu sein. Mal wieder 2 Stunden später als geplant ging's dann los. Die Frage ist, was man 12 Stunden lang in einem Auto macht. Wir haben uns für essen, schlafen, essen, Filme gucken, trinken und essen entschieden.
Um 03:00 Uhr morgens sind wir schließlich in einem Hotel angekommen, um dann nach vier Stunden Schlaf wieder aufzustehen. Ich hab mir zum Frühstück dann mit einer Waffelmaschine Waffeln gebacken und als wir unsere Sachen wieder zusammen gesucht hatten, sind wir weiter, um dann um 09:56 Uhr endlich die Grenze nach Kanada zu überqueren. Uns wurden ein paar Fragen gestellt, aber danach durften wir passieren. Zuerst einmal hat man nur kahle, braune Bäume ohne Blätter gesehen, was aber höchst wahrscheinlich an der Jahreszeit liegt. Außerdem gab es reichlich Gokart Bahnen am Straßenrand, allerdings ohne Gokarts.. Nach zwei weiteren Stunden fahren, während denen ich festgestellt habe, dass ich von Karotten Schluckauf kriege, sind wir dann am Toronto Congress Center angekommen, wo die make up Messe (IMATS) statt fand.
Eine riesige Halle, voll mit make up und auf alles gab's natürlich reichlich Rabatt, außerdem sind da ziemlich beeindruckende Gestalten rumgelaufen und natürlich sind wir auch nicht mit leeren Händen wieder Gefahren ;). 

 







 


 































 Da es erst halb 4 war, haben wir uns auf den weg in die Stadt gemacht, um Toronto von oben zu betrachten. Es ging 350 m in die Höhe in einem Fahrstuhl aus Glas... Michelle hat dann mit einem Nervenzusammenbruch käpfen müssen, aber wenn man nicht nach unten geguckt hat ging's, trotzdem gruselig. Die Fahrt hat an die 120 sec gedauert und irgendwann hat man nur noch Himmel vor sich gesehen. Oben angekommen haben wir den Sonnenuntergang schon fast verpasst, aber die Aussicht war atemberaubend! Nach einem kleinen Abendessen in dem überteuerten Restaurat, haben wir uns noch auf den Glasboden gestellt, von wo man direkt unter sich auf den Boden gucken konnte. Als ein Japaner aber angefangen hat neben mir auf und ab zu hpüpfen, wurde es dann auch mir zu viel und ich bin wieder gegangen.





Wir waren froh, als wir heile wieder auf festem Boden standen und in das Auto nicht eingebrochen wurde. Als wir in dem Hotel angekommen sind wo wir die Nacht über bleiben wollten, haben wir erst mal geduscht und sind dann ins Bett gegangen, um am nächsten Tag fit für Michelles Geburtstag zu sein. Nachdem wir Morgens unser neues Make Up ausprobiert hatten, habe ich ihr zwei Ketten geschenkt die sie sich gewünscht hatte. Als wir ausgechecket hatten, sind wir ihre Tante abholen Gefahren, um dann zu einer anderen Tante zu fahren,welche uns zum Mittagessen eingeladen hat. Sie hatte die süßesten Hunde überhaupt und ihr Haus war so voller Klavier spielender Schneemänner, Rentieren, Engeln und Weihnachtskram, dass man kaum noch Platz zum sitzen gefunden hat. Sogar der Baum (aus Plastik natürlich) war schon aufgebaut. Das Essen war extrem lecker und zum Nachtisch gab es überzuckerten Geburtstagskuchen, welchen ich am liebsten gleich wieder ausgespuckt hätte. 






Als wir uns verabschiedet hatten, haben wir die eine Tante wieder Zuhause abgesetzt und uns während der Fahrt zurück nach Amerika durch eine Pralinenschachtel probiert, die wir von der anderen Tante geschenkt bekommen hatten. 


An sich ist Kanada nicht sehr anders als Amerika, zumindest nicht auf den 
ersten Blick. Die kleinen Unterschiede sind, dass Mac Donalds Ahornblätter auf dem M kleben hat, hier auf jedem Autohaus richtige Autos geparkt stehen und es schwarze Eichhörnchen gibt. Ach ja und die berühmten Cheese fries (Poutin), die sonst nirgendwo anders erhältlich sind, darf man natürlich nicht vergessen zu erwähnen. Wir haben uns eine Packung zum teilen bei Wendy's geholt (da soll's angeblich die besten geben), aber wenn das stimmt, will ich nicht wissen, wie die woanders schmecken sollen. Erst einmal sieht das aus wie schon mal gegessen und wieder ausgespuckt und schmecken tun sie auch nicht besser! Was aber zu erwarten war. 

 










Ich saß dann mit einem recht schlechten Gefühl im Magen den Rest unseres Weges nach Niagara im Auto. Bevor wir die Grenze überquert hatten, haben wir bei einem Souvenir Laden halt gemacht, um Postkarten und anderen Kram zu kaufen. Von dort aus konnte man sogar schon das Donnern hören und den Wasserdampf von den Niagara Fällen aufsteigen sehen. Als wir schließlich die Brücke auf die amerikanische Seite überquert hatten, mussten wir durch den Zoll. Uns wurden wieder ein paar Fragen gestellt und wir sollten denen unsere Pässe zeigen. In meinem lag mein Einreisepapier schön an seinem Platz, wo ich es extra hingelegt hatte, dachten wir zumindest. Als wir dann aber freundlich darauf hingewiesen wurden, dass das Papier fehlt, ging das große suchen los. Vergeblich natürlich. Also hieß es aussteigen, Schlüssel abgeben, und in einem Raum voller Türken und Japaner warten, bis wir aufgerufen wurden. Meine Fingerabdrücke wurden neu genommen, ein neues Foto wurde gemacht und das Dokument neu gedruckt. Wir hatten Glück das es so einfach war, und meine Vorstellungen, den Rest meines Austauschjahres in Kanada verbringen zu müssen, doch nicht wahr geworden sind. Nachdem unser Auto durchsucht worden ist, durften wir wieder einsteigen und uns auf den Weg zu den Niagara Fällen machen. Es war atemberaubend die beleuchtet und bei Nacht zu sehen! Das Wasser ist da so doll runter gedonnert, dass es mindestens genau so hoch wieder zurück gespritzt worden ist und man nur froh war, hinter einem Zaun zu stehen. 





Nachdem wir ein paar Fotos gemacht hatten, sind wir dann schnell wieder ins warme Auto gestiegen, es war nämlich a****kalt da draußen!! Wir waren ziemlich froh als wir in unserem Hotel  ankamen. Es war ein ziemlich schickes Hotel, aber kaum hab ich die Tür zu unserem Zimmer  aufgemacht, war ich garnicht mehr so froh da zu sein. Das Zimmer war hübsch, aber es hat so EXTREM nach abgestandenem Zigarettenrauch, gemischt mit anderen Gerüchen, welche ich jetzt nicht näher beschreiben will, gestunken, dass mir beinahe die cheese fries wieder hoch gekommen sind. In dem Moment hab ich mich nur gefragt wie ich die Nacht überleben soll. Die Ironie dabei war, dass wir von diesem Schild begrüßt worden sind.


Da fragt man sich ob man lachen oder weinen soll. Wir haben uns umgezogen und ausgepackt (das alles in 3 Minuten) und sind dann zu T.G.I Fridays, was direkt in unserem Hotel war, zu Abend essen gegangen. 

 




                         The blue Brothers

Nachdem das erledigt war, sind wir schwimmen gegangen, um unsere Mozzarella Sticks wieder ab zu trainieren und nachdem auch das erledigt war sind wir Duschen gegangen, um dann mit der Decke überm Gesicht und Parfum auf dem Nachttisch schlafen zu gehen. 


Es war die schlimmste Nacht aller Zeiten, ich bin mit einem so dermaßen trockenen, schmerzenden Hals aufgewacht, dass ich bei jedem Wort drei Anläufe brauchte, um verstanden zu werden. Ich hab in dieser Nacht ernsthaft geträumt, dass ich es geschafft hab die Fenster auf zu kriegen (die hatten in echt nämlich kein Fenstergriff), es muss schon ziemlich schlimm gewesen sein, wenn man sogar nachts von frischer Luft träumt. Nach einem schnellen Frühstück bei Starbucks haben wir ausgecheckt und draußen angekommen erst mal tief durchgeatmet. Mit einer Freundin von Kirsten, die wir morgens getroffen hatten, sind wir dann noch mal zu den Niagara Fällen, um diese bei Tageslicht zu bestaunen. Sie hatten sich über Nacht nicht verändert, aber es war genau so beeindruckend wie am Abend zuvor. An diesem Tag wurden wir zwei mal von Chinesen gefragt, ob wir für ein Foto hin halten können. Ich weis wirklich nicht was die immer haben! Wir sind dann noch auf eine Platform gegangen die über dem Niagara River hängt. Das war wieder mal beängstigend hoch, aber man hatte eine perfekte Aussicht. 






Als wir uns dann von Kate (der Freundin) verabschiedet hatten, haben wir uns auf den Weg nach Ohio zu einer Freundin von Michelle gemacht, um diese für drei Stunden besuchen zu gehen. Sie war ziemlich nett und wir haben beschlossen, uns im Frühling mit ihr auf halbem Weg in Maryland zu treffen. Als wir dann fahren mussten, haben wir uns verabschiedet und es uns für den Rest des Weges nach Hause, so gut es ging, gemütlich gemacht. Um 05:00 Uhr morgens  sind wir dann mit schmerzenden Nacken angekommen. 

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